H3 – eingeklemmte Person
Tödlicher Verkehrsunfall auf der A 81
Am Samstagmorgen, den 14. August, alarmierte die integrierte Leitstelle Rottweil die Feuerwehr aus Oberndorf mit der Abt. Bochingen sowie den stellvertretenden Kreisbrandmeister aus Sulz zu einem schweren Verkehrsunfall auf die Autobahn A81 zwischen den Anschlussstellen Oberndorf und Sulz in Fahrtrichtung Stuttgart.
Hier war ein BMW von der Fahrbahn abgekommen, hatte im steilen Bankett abgehoben, unter einer Überführung in den Pfeiler eingeschlagen und wurde an den Fahrbahnrand zurückgewiesen.
Bei Eintreffen der ersten Kräfte der Feuerwehr sowie des Rettungsdienstes und des ebenfalls hinzualarmierten Notarztes konnte bei der schwersteingeklemmten Person im Fahrzeug nur noch der Tod festgestellt werden. Aufgrund der unübersichtlichen Lage und des stark deformierten PKW war es zu Beginn nicht klar, ob sich noch weiter Personen im Fahrzeug befunden hatten. Daher wurde parallel zur Sicherung des Fahrzeugs und den Bergungsversuchen das Umfeld um die Unfallstelle durch Einsatzkräfte nach weiteren Personen abgesucht.
Hierzu – und zur Spurensicherung – wurde durch die Polizei auch ein Hubschrauber zur Einsatzstelle beordert. Dieser sicherte die Spuren aus der Luft und suchte mittels Wärmebildkamera das Umland nach weiteren Personen ab.
Als feststand, dass definitiv keine weiteren Personen im oder um das Fahrzeug waren, konnten sich die Einsatzkräfte voll auf die Bergung der noch im Fahrzeug befindlichen verstorbenen Person konzentrieren. Dieser Einsatz verlangte psychisch den Einsatzkräften alles ab.
Da das Fahrzeug so stark deformiert war, wurde im weiteren Verlauf entschieden, das Fahrzeug mit dem inzwischen eingetroffenen Abschleppdienst auf den Standstreifen zu heben, um die Bergung dort gezielt mit schwerem Gerät und dem Einsatz von Seilwinden durchführen zu können. Auch dem Material wurde hier alles abverlangt, schlussendlich gelang es den Einsatzkräften aber, die Person aus dem Fahrzeug zu befreien.
Erschreckend an diesem Einsatz war erneut das Verhalten vieler Menschen auf und neben der Autobahn: durch die „Gaffer“ entstanden auf der Gegenfahrbahn immer wieder gefährliche Situationen, bei denen es beinahe zu weiteren Unfällen kam, PKW bremsten beispielsweise fast bis zum vollständigen Stillstand ab um einen Blick, ein Bild oder ein Video der Unfallstelle erhaschen zu können, daher wurde auch frühzeitig entschieden, mit vorhandenen Fahrzeugen und Planen die Einsatzstelle für Gaffer – so gut es ging – abzuschirmen.
Erfreulicher zu erwähnen ist hingegen, dass sofort nach dem Unfallereignis zwei Ersthelfer, ohne zu zögern, angehalten hatten, um Erste Hilfe zu leisten. Auch besonders erwähnenswert ist die vorbildliche Rettungsasse gewesen: die Einsatzkräfte konnten ohne Probleme bis zur Einsatzstelle anrücken.
Nicht alltäglich wurde dann auch noch die Drehleiter aus Oberndorf auf die Autobahn alarmiert, um Trümmerteile, die sich unter der Brücke befanden, bergen zu können.
Der Einsatz der Feuerwehr unter der Einsatzleitung von Oberndorfs Stadtbrandmeister Manuel Suhr war nach über 5 Stunden beendet, die Kräfte fuhren dann geschlossen zurück ins Gerätehaus nach Bochingen wo sie von dem Feuerwehrseelsorger des Kreisfeuerwehrverbandes Rottweil Erwin Burkhardt in Empfang genommen wurden und die Geschehnisse vor Ort nochmals besprechen konnten.